Komponisten

Published on Mar 29, 2022

Gay

Komponisten 7

USUAL DISCLAIMER

"GEHEIMELEBEN EINES KOMPONISTEN" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

GEHEIMELEBEN
EINES KOMPONISTEN

Autor Andrej Koymasky © 2011
geschrieben am 26. April 2003
Deutsche Übersetzung: Mario Mosa

KAPITEL 7
TRIUMPHALE ITALIENREISEN


"Hast du gesehen, mein Geliebter, daß dich die Fürstin sehr gut empfangen hat? Los, komme her jetzt... ich begehre dich...".

"Aber... hier..." sagte Niklos, der sich jedoch von seinem Liebenden umarmen ließ.

"Hier wird uns niemand stören, bist du nicht in deinem Zimmer, oder? Und die Fürstin hat gesagt, daß ich dein Page bin, solange wir hier bleiben, wie ich dir soeben gesagt habe... ausgerechnet, um uns... auch das zu gestatten" sagte ihm Bruno mit schlauem Lächeln und Streicheln zwischen den Beinen.

Er fühlte, daß sich unter seiner Hand ein gesunder Turgor in der eleganten weißen Hose des jungen Komponisten erweckte. Er lächelte ihn an und reichte ihm seine Lippen. D junge Mann beugte sich auf ihn und küßte ihn mit Ausstoßen eines tiefen Schätzungs- und Vergnügensgewinsel.

"Ich liebe dich, Bruno! Ich liebe dich sehr!" flüsterte ihm äußerst erregt der Komponist, als sich ihre Lippen trennten.

"Und beehrst du mich? Willst du mich in dich hinein?" fragte ihn der Page.

"Ja...".

"Und wenn du willst, dürfen wir es jeden Tag machen, meine Liebe".

"Ja, jeden Tag... Darfst du hier mit mir schlafen? In meinem Bett?".

"Sicher darf ich. Bin ich oder nicht dein Page - und dein Liebhaber...?".

"Wirst du nicht auffallen, daß du nicht in deinem Zimmer schläfst?".

"Und sollte ich auffallen... was geht das auf mich an? Bald werden wir jedenfalls weg von hier sein, was?".

"Ich habe der Fürstin versprochen, andere Konzerte für sie zu veranstalten... ich denke mal daran, ein Lied ihr zur Ehre zu schreiben, weißt du?".

"Eine sehr tolle Idee. Und wie wirst du es benennen?".

"Ich dachte... Ein Vorhang flog...".

"Der Vorhang, hinter den ich dich angezogen hatte, als wir uns zum ersten Mal küssten?".

"Ja, ausgerechnet jener... und ich werde dieses Lied der Fürstin widmen".

"Wirst du es morgen früh schreiben?".

"Ja, mein Lieber, weil ich jetzt dich benötige. Komm' mal mit" sagte er ihm und zog ihn zum schönen Himmelbett an.

Bruno war äußerst glücklich, weil Niklos jetzt zum ersten Mal die Initiative aufgriff: denn bisher hatte der Junge seinen Annäherungsversuchen immer prompt reagiert, hatte sich immer gern bereit seinem Wunsch hingegeben, aber das war das erste Mal, daß er ihm somit bewies, wie sehr er ihn liebte. Aber Niklos begrenzte sich nicht daran. Er zog seinen Lieber nackt aus, während er ihn nackt auszog und dann stieß er ihn zum Bett.

"Setz dich, mein Geliebter... ich will versuchen, mich von dir anderswie nehmen zu lassen" flüsterte er ihm, "leg mal die Beine so... kreisweise".

Niklos beugte sich zwischen den Beinen seines Geliebten und küßte, leckte und saugte ihm eine gute Zeitweile lang den schönen Penis, bis dieser ganz steif und hart wurde, seinem Bauch fast parallel. Dann stieg er auch ins Bett auf, saß auf Brunos Schoß ihm gegenüber, umschlang ihm die Hüften mit den Beinen, den Hals mit den Armen und ließ sich langsam auf den Pfahl seines Lieberes herab, von dem er sich somit penetrieren ließ. Dann küßte er Bruno und fing mit starkem Auf- und Abwiegen an.

Diese Weise, sich von seinem Freund nehmen zu lassen, hieß für Niklos, daß sich die Lage ganz und gar gewandelt hatte, weil er somit in jener Liebestat aktiver Teil wurde, da er sich nicht "genommen" fühlte, sondern lieber sich seinem Geliebten hingab. Er fühlte in sich den starken und steifen Pfahl des jungen schönen italienischen Jungen, der sich in ihn einrieb und ihn heiß und bebend erfüllte. Niklos fühlte sich dem Brunos Versprechen gemäß im Himmel.

In intimem Kuß vereint, während sich Niklos immer weiter auf Brunos Schoß auf- und abwog und dessen steifer Penis sich rhythmisch gegen den harten Bauch des jungen, schönen Pagen streifte, streichelte dieser mit einer Hand den Körper des schönen Ungaren und mit der anderen streifte er ihm die kleinen dunklen Brustwarzen. Beide winselten, wachsendem Genuß preisgegeben, während ihre Zungen, nun im Munde des einen, nun in dem des anderen fröhlich spielten.

Dann ließ sich Niklos, immer auf den steifen Schwanz seines Geliebten stark befestigt, langsam hinten ließ, während er Bruno an sich festhielt, bis er auf den Rücken lag und Brunos Körper auf ihm war.

"Nun greif mich an... Mut, meine Liebe... nun kommst du daran" flüsterte er ihm aufgeregt.

Bruno faltete die Beine rückwärts, richtete die Knien auf dem Bett, während er zwischen den Beinen den Becken seines Lieberes preßte und Niklos streckte seine Beine hochwärts, indem er seine Fessel auf Brunos Schulter legte. Der feurige, schöne Italiener sammelte seine Kräfte zusammen und begann wieder, sich ins heiße, schmale Kanal seines Geliebten mit männlicher, jugendlicher Energie auf und ab zu bewegen.

"So, meine Liebe?" fragte er ihn mit zartem Lächeln.

"Oh, ja, Bruno... meine Liebe... so... so... Du bist ganz mein!" seufzte Niklos glücklich.

Während sich Bruno allmählich in seinen Geliebten hineinbewegte, bemerkte dieser den von heiterer Seligkeit erleuchteten Ausdruck seines Gesichtes und dies schuf ihm ebensoviel Vergnügen, wie seine Bewegung in ihn. Seines Liebhabers süße Lächeln war das allerschönste Geschenk, das er empfangen konnte, insbesondere weil die Ursache jenes schönen Lächelns er selbst war.

"Niklos, ich liebe dich".

"Ich vergöttere dich, mein Bruno!".

"Oh, Nik... Oohh... ooohhh... ich kann nicht...".

"Erfülle mich ganz, mein lieber, lass dich aus..." sagte ihm ganz aufgeregt der schöne Ungare.

"Ja... ja, Nik... sieh... sieh... oooohhhh!" winselte mit leiser, heißer Stimme Bruno, der zitternd sich in seinen Geliebten hineinstieß, als er seine starken Strahlen secernierte.

"Ja... ja... ja..." flüsterte Niklos, jeweils jeder lauwarme Strahl seines Liebhabers ihm hineinfloß und ihn erfüllte.

Endlich erreichte auch Niklos einen starken, gefälligen Orgasmus, bevor Bruno fertig war, sich in ihn fertig zu entleeren.

Sie streckten sich einander umarmt, mit Austausch zarter Küsse und Streicheln, während ihre Leiber die goldene Ruhe allmählich fanden, die immer einem gefälligen Orgasmus folgt.

"Ich liebe dich, Niklos" sagte ihm wieder der schöne Italiener, als er ihm die Wangen streichelte.

"Und ich vergöttere dich!" entgegnete ihm der junge Komponist, der ich die Lippen reichte, um von ihm einen neuen zarten Kuß zu erhalten, "Es ist alles so schön hier..." flüsterte Niklos mit träumender Stimme.

"Die Fürstin hat dir ein der allerschönsten Zimmer zuweisen lassen".

"Ja, aber ich meinte das nicht. Es ist alles so schön, weil ich mich zwischen deinen Armen befinde".

Bruno lächelte: "Meinst du also, daß ich auch ein schöner Einrichtungsgegenstand bin?" fragte er ihn mit verschmitztem Blick.

Niklos lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich meine... daß ich mit dir immer so gerne bleiben möchte. Und nur an diesem Gedanke, daß ich heute mit dir schlafen werde, fühle ich mich glücklich... lebendig zu sein. Bis heute fand ich nur in meiner Musik einen Lebensgrund, aber jetzt, daß ich dich habe, rückt Musik in zweite Stufe".

"Du Junge, Vorsicht: hörst du auf, deine schöne Musik zu schreiben, dann werden wir bald als Bettler enden!".

"Nein, ich werde nicht aufhören. Im Gegenteil werde ich einen Grund mehr, sie zu schreiben. Ich meinte, daß meine Muse bisher meine Traurigkeit war, aber daß sie jetzt aus meinem Glück besteht, und zwar... aus dir!".

Zwei Tage später erfuhr Bruno, daß der Impresario Berthold Willibald soeben zum Palast eingelangt war und ganz verärgert eine endgültige Audienz bei der Fürstin befohlen hatte. Der Junge ging dann hörchungszwecks hinter die Tür durch die Seite des Dienstgangs. Er hörte einen anderen Pagen der Fürstin die Ankunft des Impresarios melden.

"Oh, Herr Willibald! Wem soll ich diesen unerwarteten Besuch verdanken?" fragte die Fürstin mit ihrer klaren Altostimme.

"Sie fragen mich, wem Sie meinen Besuch verdanken, Frau Fürstin? Fragen Sie mich das? Haben Sie diesen Mut?!" sagte der Mann mit verärgerter Stimme.

"Herr Willibald, Sie sprechen von Mut? Sie haben mich in MEINEM nicht einmal anständig gegrüßt, als Sie dieses Zimmer betreten haben und reden mich mit derartigem... fuhrknechtwerten Ton?!" erwiderte ruhig aber hart die Dame.

"Sie wissen sehr gut, warum ich her gekommen bin, zwecklos daß Sie um die heiße Brühe reden".

"Ich sehe keine Brühe hier, weder heiß noch kalt. Wollen Sie nicht Platz nehmen, Herr Willibald? Meine Stühle sind unter den allerzierlichsten und -behaglichsten in ganz Wien...".

"Wo ist er? Sagen Sie mir, wo er ist!".

"Einen Stuhl? Sie sehen einen vor Ihnen... dort ist ein anderer...".

"Wo ist Teteny!" knurrte der Mann.

"Ah, Sie meinen meinen Schützlingen? Er ist mein Gast. Ich glaube, er bereitet sein nächstes Konzert, das hier in wenigen Tagen stattfinden wird, wie Sie gut wissen sollen".

"Sie haben ihn weggenommen... mit allen meinen Eigentümern!".

"IHRE Eigentümer meinen Sie, Herr Willibald? Das stellt sich nicht so heraus. Der Junge hat nur die Krümel davon mitgenommen, daß Sie ihm verschuldeten".

"Er hatte kein Recht darauf... Ich verlange, daß er sofort zu mir wiederkommt...".

"SIE verlangen?! Oh, mein armer Herr Willibald! Sie dürfen keine Ansprüche erheben! Jedenfalls nicht hier in meinem Hause. Jedenfalls nicht Herrn Teteny gegenüber".

"Er hat einen Vertrag mit mir unterzeichnet! Einen gesetzmäßigen Vertrag und ich nehme dessen Beachtung völlig in Anspruch!".

"Ich nehme in Anspruch, ich nehme in Anspruch, ich nehme in Anspruch... Sie langweiligen mich, Herr Willibald! Und ich rate Ihnen, mit mir einen gemäßigten Ton zu benutzen, sonst werde ich mich gezwungen sehen, Sie von meinen Dienern auf die Straße werfen zu lassen. Sie haben mich gestört".

"Er hat einen Vertrag unterzeichnet...".

"Der bald fällig wird und den er jedenfalls beachten wird, da er hier ist, für das hier stattfindende Konzert, für welches ICH ihn bezahlt habe, obwohl SIE das ganze Geld für sich behalten haben. Begnügen Sie sich also mit dem Geld und lassen Sie mich in Ruhe!".

"Ich werde die Polizei verständigen".

"Oh, ja, Sie werden sehr gut machen. Und da Sie dort sind, begnügen Sie sich nicht, Ihre Anzeige beim ersten Unterführer oder Offizier zu hinterlassen, den Sie finden werden. Nein, folgen Sie meinem Rat: gehen Sie direkt zum Polizeichef, meiner Tochter Marie Christine Schwiegervater und da Sie dort sind, richten Sie ihm meinen schönen Gruß aus. Ja, und sagen Sie ihm Bescheid, daß ich sehr vergnügt sein werde, ihn hier als meinen Gast zu empfangen. Wissen Sie, ich muß ihm erzählen, daß ein gewisser... Impresario gut zehn Jahre lang gewaltige Sodomie auf einem gewissen Komponisten geübt hat. Wissen SIE nichts davon?".

Bruno grinste. Es folgte volle Stille im Saal. Dann hörte er die Stimmer der Fürstin:

"Endlich haben Sie meine Einladung empfangen, Platz zu nehmen, Herr Willibald. Aber... geht es Ihnen nicht gut? Ihr Gesicht ist plötzlich bleich geworden... Soll ich jemanden um ein Herzmittel rufen?".

"Es sind nur... es sind nur Verleumdungen! Ich habe nie... Herrn Teteny...".

"Ah, also geht es um Sie beim Impresario, den ich meinte?" fragte ironisch die Dame, "ich hatte Ihnen keinen Namen genannt... Aber sehen Sie, ich werde meinen lieben Mitschwiegervater bitten, eine Nachforschung über die Bezahlungen zu erstellen, die Sie für Herrn Tetenys Leistungen erhalten haben... ich meine für die musikalischen Leistungen... wie viel Sie für sich selbst behalten haben und wie viel Sie ihm überwiesen haben...".

"Ich habe große Unkosten für jenen Ungaren getragen...".

"Werden Sie in der Lage sein, es zu beweisen, denke ich, wenn ich meinen lieben Mitschwiegervater beten werde, ihre Buchhaltung nachzuforschen... Ein guter Impresario muß sein Rechnungsbuch immer auf den letzten Stand gebracht und gut belegt halten, was? Es sei denn, statt ihn mit Geld für seine musikalischen Leistungen zu bezahlen, Sie beschlossen haben, ihn, um sozusagen, in Naturalien zu bezahlen... Wie hoch berechnen Sie derartige Bezahlung, Herr Willibald? Eine Bezahlung, die Herr Teteny, soweit es sich mir herausstellt, nicht gerne hatte, sondern erlitt? Sagen Sie mir... wissen Sie, davon bin ich nicht verständig, denn ich bin eine Frau...".

"Es sind nur Verleumdungen... nur Verleumdungen..." stotterte der Mann.

"Verleumdungen, sagen Sie? Sehen Sie, mein armer Herr Willibald, Sie sind naiv gewesen... Ich hätte mich nicht bewegt, wenn... wenn ich über alle Beweise in meiner Hand nicht verfügte. Aber sehen Sie, einige meiner Diener waren in der Wohnung Herrn Teteny versteckt, ausgerechnet in jenem genauen Zeitpunkt, als Sie ihn zwangen, ihre Beachtungen zu erleiden und sollte es notwendig sein, dann sind sie alle bereit, unter Eid Zeugnis zu leisten".

Bruno lächelte wieder: er hatte gut gemacht, jene Besonderheit der Fürstin zu erzählen - die jetzt verbluffte, wo sie behauptete, mehrere Leute wären zeugnisleistungsbereit. Neues Stillschweigen. Dann ließ sich die Stimme der Dame hören.

"Herr Willibald, Sie sehen schon wieder so schlecht aus! Wollen Sie, daß ich ringe, damit ein Diener Ihnen ein Herzmittelgläschen bringt? Aber vielleicht benötigen Sie eine ganze Flasche... Machen Sie keine Umstände!" sagte die Dame mit höflichem Ton, aber mit ironiegedämpfter Stimme.

"Ich... ich... Vernichten Sie mich nicht, Frau Fürstin... ja, ich gebe es zu, ich habe mich einer ungesunden Leidenschaft hingegeben, aber... Sie sehen es...".

"Hingegeben, sagen Sie? Nun, ein jeder kann einmal... jener von Ihnen selbst benannten ungesunden Leidenschaft sich hingeben. Aber zehn Jahre lang! Und mit wie vielen anderen jungen Musikern haben Sie sich denn dieser Ihrer... ungesunden Leidenschaft vor Herrn Teteny hingegeben? Ich bin ganz und gar neugierig... Sollte ich vielleicht meinen guten Mitschwiegervater bitten, auch hierüber nachzuforschen... Was denken Sie darüber?...".

"Was soll ich tun, meine Dame? Ich bin in Ihren Händen!".

"Nein! Sie sind nicht in meinen Händen! Ich müßte sie mir stundenlang waschen, um Ihren Gestank fortzuschicken - und außerdem erhebliche Parfümmengen benutzen!" rief die Dame hartstimmig. "Sie fragen, was Sie tun sollen? Zumindest tragen Sie zuerst Schundhaufen anderswohin, der Sie sind. Zweitens gestatten Sie sich nicht mehr, Herrn Teteny anzunähern. Drittens.. rate ich Ihnen, sowohl Ihren Beruf wie auch Ihre Gewohnheiten ab sofort zu ändern: ich werde Sie im Auge behalten lassen, passen Sie auf! Ab jetzt beschäftigen Sie sich mit allem sonst, das mit jungen Männern irgend was zu tun hat. Ich befehle Ihnen, Ihre hassenswerte Anwesenheit von meinem Blick zu entfernen und zehn Schritte von meinem Leibe zu machen. In Zukunft erscheinen Sie nicht mehr in meinem Palast, so wie auch in anderen Palästen mir sehr gut bekannter und befreundeter Leute... und leider für Sie kenne ich sehr viele Leute im ganzen Reichsgebiet - und nicht nur hier in Wien. Ich will nie mehr weder Ihre verachtenswerte Anwesenheit vor meinen Augen halten noch von Ihren hassenswerten Namen hören! Und jetzt verschwinden Sie von hier! Unverzüglich! Ihre Anwesenheit schafft mir Ekel!" sagte die Dame mit ruhiger, leiser und klarer, aber als geschärfte Klinge viel schneidender Stimme.

Bruno hörte das Geräusch einer Stuhlbewegung, dann das Auf- und Zumachen der Türe am Ehrgang. Sofort hörte er das safte, lustige Lachen der alten Dame. Er rannte rasch und leicht zu einem Fenster, das auf einer Palastfassade gab. Kurz danach sah er Willibald raschen Schritts, gebogenen Schulter und Kopf nieder hinaus: er sah so aus, wie ob er den Teufel auf den Fersen hätte.

Dann ging er ins Zimmer seines Niklos, um ihm das ganze soeben gehörte Gespräch zu erzählen.

Anläßlich des folgenden Konzerts spielte Niklos auch zwei neue Lieder: das Ein Vorhang flog betitelte und ein anderes, das er die Empörung der Göttin betitelt hatte, die er beide an die Fürstin Franziska Carla Josepha von Horstenberg-Windischgrätz gewidmet hatte. Der Erfolg war größer als gewöhnlich, denn in seinen Ausführungen konnte jetzt eine ungewöhnliche Energie so wie auch eine Farbenheiterkeit mit Freudentrakten auffallen.

Als sich die Gäste vom Palast verabschiedeten, ließ die Fürstin den jungen Komponisten halten und legte ihm eine Hand auf dem Arm.

"Mein lieber Niklos Sebestyen, ich bedanke mich sehr von ganzem Herzen, daß Sie mir gut zwei Ihrer sehr schönen Lieder gewidmet haben".

"Ich muß mich bedanken, Frau Fürstin" antwortete der Junge mit anmutiger Verbeugung und leicht errötend.

"Ich bedauere, daß Sie entschieden haben, von Wien wegzufahren. Nein... ich will Sie nicht bitten, hier zu bleiben. Ich verstehe wohl, daß Sie ein... neues Leben anfangen wollen, fern von dieser Stadt, die für Sie nur böse Erinnerungen darstellt. Ich wünsche Ihnen gerne... mit Ihrem Bruno Leopold... wirklich glücklich zu leben".

"Was mich wirklich erstaunt, Frau Fürstin, ist es, daß Sie davon wohl auf dem laufenden sind, das sich zwischen Ihrem Pagen und mir hält - und trotzdem...".

"Mein lieber Freund... wenn man so lange Jahre lebt, wie es bei mir der Fall ist, entweder wird man unverträgliche Greisen, oder lernt man, die Leute zu verstehen. Es ist mir wohl bekannt, wie sowohl Gesetze als auch Sitten versuchen, in allen Einzelheiten des Lebens jedes Menschen gerichtliche Normen zu geben, die sogar ins Intime gelangen. Aber sehen Sie, wie unser guter alter Cicero lehrte, summum ius summa iniuria. Und er hatte ganz Recht. Eine sinnlose Gesetzanwendung kann nur unsinnige Spitzfindigkeiten, die nur zur Rechtfertigung wahrhafter Gewalttaten dienen. Solange Sie und Bruno Leopold niemanden beschädigen und solange bei eurem Trieb zu einander sich nur um aufrichtige Liebe zueinander handelt, sehe ich darin keinen Grund, warum ich daran Anstoß nehmen soll".

"Aber auch die Kirche, die Schriften..." antwortete der junge Mann, dem die Frömmigkeit der alten Dame bekannt war.

"Oh, mein lieber junger Freund, sind Sie sich nie mal überhaupt darüber im klaren geworden, daß jeder Kirchenmann das gleiche Stück der Schriften verschiedenerweise, ja sogar von einander entgegengesetzterweise interpretiert? Wer hat Recht? Alle muten sich an, auf Gottes Namen zu reden und alle verkünden sich als Gottes Stimmführer! Haben Sie nie die Bischöfe kriegführender Nationen Gottes Segen erflehen, ein jeder auf die Militärs ihres eigenen Landes, wie ob Gott die einen und die anderen segnen könnte, damit sie sich einander umbringen? Lesen Sie mal die zehn Gebote: bezüglich Ihrer Verbundenheit mit Bruno Leopold sagen sie gar nichts...".

"Du sollst nicht Unzucht treiben" trug leisestimmig Niklos vor.

"Unzüchtig waren die Gewalttaten Ihres Impresarios über Sie, mein Junge. Nicht was Sie und Bruno Leopold verbindet, da es sich dabei, soweit ich weiß, nur um echte Liebe handelt. Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Deshalb füg' auch dem anderen zu, was du willst, daß man dir tut. Sagte vielleicht nicht der Augustinus von Hippo ama et fac quod vis? Daher, mein guter Niklos Sebestyen, lieben Sie ihren Bruno Leopold und seid glücklich!".

"Danke, Frau Fürstin! Ihre Worte lauten Salböl für meine Seele!".

"Ich freue mich. Trotz meines beträchtlichen... Alters, bin ich noch für etwas nützlich" sagte die Dame, mit einem Lächeln und nach leichtem Grußzeichen entfernte sie sich vom jungen ungarischen Komponisten.

Sein weniges Reisegepäck war endlich verpackt und nach Triest geschickt. Der Verwalter bezahlte Bruno und übergab ihm ein befriedigendes Dienstzeugnis, das die Fürstin selbst mit eigener Hand unterzeichnet hatte. Schließlich nahmen die beiden Lieber Abschied von der Dame und unternahmen die Reise, die sie nach Triest führen sollte.

Sie hielten in Graz und Laibach an, dann gelangten sie endlich zum Ziel. Sie übernachteten eine Nacht in einem kleinen Gasthof neben dem Hafen. Bruno erkundigte sich nach der Wohnung seines alten Freundes Gunnar Siegmund von Platen und begab sich hin, wo ihn Gunnar zufrieden aufnahm.

"Ja, wie ich dir geschrieben hatte, Bruno, du und dein Freund der Komponist dürft einige Zeit hier bei mir wohnen. Ich habe nur ein freies Zimmer. Reicht es, oder?" fragte er ich mit pfiffigem Lächeln.

"Sicher, insbesondere mit einem einzigen Bett, aber ziemlich groß für beide" antwortete ihm lustig der schöne Italiener.

"Du bist ein sehr schöner Junge geworden, Bruno. Erinnerst du dich noch an jene Zeiten, als du und ich...".

"Sicher erinnere ich mich daran. Du hast mich entdecken lassen, wie viel es mir gefällt... es mit Männern zu machen... ".

"Es wäre mir gefällig, mit dir was zu erneuern...".

"Gunnar! Habe ich dir nicht gesagt, daß ich in meinen Niklos verliebt bin, oder? Du darfst nicht das von mir verlangen".

Der Mann lächelte. "Nein, ich verlange das nicht von dir. Aber du kannst es mir nicht verhindern, mich von dir nach wie vor angereizt zu fühlen".

"Hast du keinen Lieber jetzt?" fragte ihn Bruno.

"Nein... ich hatte ihn bis vor sieben Monaten... Er war ein sehr gefälliger Junge...".

"den du verführtest, wie du mit mich gemacht hast?".

"Nein, ich möchte sagen, daß er mich verführt hat. Er hieß Floriano Veglia".

"Hieß er? Ist er... gestorben?" fragte Bruno.

"Nein, er ist einfach weg gegangen. Er kam immer her zur Bibliothek, um Nachforschungen über Petrarca durchzuführen... so haben wir uns kennengelernt. Somit hat er mich verstehen lassen, daß er ein Verhältnis mit mir gerne hätte. Ere war erst zweiundzwanzig, aber war sehr erfahren, im Bett: bevor er das Zusammenleben mit mir angefangen hätte, hatte er schon mehrere Erfahrungen erlebt. Er ist mein Freund kurz mehr als zwei Jahre lang gewesen. Dann hat er einen jungen Professor auf der Universität von Bologna kennengelernt, welcher auch her für Nachforschungen über Petrarca gekommen war, denn wir verfugen in unserer Bibliothek über mehrere Werke und Manuskripte von ihm. Und sie sich in einander verliebt... Floriano hat unbekannt von mir ein Verhältnis so mit mir wie auch mit dem Professor gehalten...und als der Bolognese zu seiner Stadt zurückfuhr, hat mir Floriano Adieu gesagt und folgte ihm".

"Und jetzt? Hast du niemanden vor?".

"Na' gut... Einen sehr schönen und sehr zarten Jungen... aber ich weiß es nicht... ob es uns möglich sein wird...".

"Liegen Probleme vor?" fragte Bruno neugierig.

"Ja, siehst du... er ist ein... Seminarist".

"Oh! Ein Seminarist? Wie alt ist er?".

"Zwanzig. Er kommt oft zur Bibliothek mit einem Monsignore, ein Domherr der Kathedrale, dessen er Sekretär ist".

"Und diesmal hat er dich verführt oder hast du ihn verführt?".

"Ich habe ihn verführt... Ich bin sein erster und einziger Mann. Wir befanden uns im Bücherlager, um ein altes Band für seinen Monsignore zu suchen. Ich begehrte ihn zuviel, er war zu schön... daher habe ich ihn umarmt und geküßt... und er... hat mich nicht abgelehnt. Nach zwei, drei solchen Treffen nahm ich ihn dort, stehend, unter der Büchern... Ich erhob ihm das Gewand auf, machte ihm die Hose runter und nahm ihn... es war sehr schön...".

"Aber jetzt will er nicht mehr davon wissen? Hat er es gereuet, dir nachgegeben zu haben?".

"Nein, im Gegenteil... Martino ist sehr in mich verliebt, aber... er darf nicht vom Seminar hinaus und hier in Triest bleiben. Seine Eltern würden es ihm untersagen, verstehst du? Und ich auch bin nicht in der Lage, von Triest weg, sonst würde ich ihn mitführen".

"Und... seht ihr euch und macht ihr die Liebe im Bücherlager weiter?".

"Ja, auch viel seltener als wir beide es uns wünschen. Und auch eiliger als wir es wünschen. Seit acht Tagen sehe ich ihn nicht mehr".

"Und wann seht ihr euch? Wann trug es sich erstmals zu?".

"Nur vor drei Monaten. Denk mal daran: ich habe ihn nie mal nackt sehen können, ich habe ihn nie einmal auf dem Bett haben können, ich habe keine einzige Nacht mit ihm verbringen können".

"Und bist du in ihn verliebt, Gunnar?".

"Ja, obwohl ich keinen Ausweg sehe. Außerdem kann er wahrscheinlich nicht mehr zur Bibliothek: es scheint, daß der Domherr das gesuchte Buch gefunden hat. Ab er lieber: erzähle mir von dir und deinem geliebten Komponisten. In deinen Briefen hast du sehr wenig gesagt".

Bruno erzählte ihm ausführlich seine Geschichte mit Niklos. Inzwischen ließ ihn Gunnar seine Wohnung besuchen und zeigte ihm das Zimmer, das die zwei Lieber unterbringen sollte, dann führte er ihn zum Lager, wo er alle Eigentümer des Komponisten abgestellt hatte, die von Wien abgeschickt wurden. Schließlich übergab er ihm die Schlüsseln und Bruno ging hin, um Niklos zu holen.

Auf Gunnars Verwendung hin veranstaltete Niklos ein Konzert im Stadttheater. Einladungen seitens des örtlichen Adels und gehobenen Mittelstands und Bruno beschäftigte sich um Gagen und Zahlungen. Jeweils lieferte er dem Niklos das Geld, der von solchen Summen erstaunt war: er hätte nie geglaubt, soviel zu "gelten"! Willibald hatte ihn immer glauben lassen, daß er viel niedriger bezahlt war.

Auch von Venedig wurden Konzerte angefragt, so daß die beiden anfingen, hin- und zurückzureisen. Bruno spielte als Niklos Sekretär und Impresario, nahm Kontakte mit den Herren und Impresarii auf, um Gagen festzusetzen.

Niklos hatte noch keinen Platz, wo er seinen eigenen Klavier wieder errichten könnte, also tränierte er sich manchmal mit der Geige, manchmal ging er zum Seminar, wo ein schöner Klavier sich befand.

So lernte Bruno Martino, den in Gunnar verliebten Seminaristen kennen.

Eines Tages nahm er ihn beiseite: "Martino... Gunnar hat mir von dir und ihm... von eurer schönen Freundschaft erzählt".

Der junge Seminarist errötete stark: "Har er dir... alles erzählt?" fragte er besorgt.

"Ja, Gunnar, vor einigen Jahren war er mein erster Mann, genauso wie für dich. Aber jetzt lebe ich mit Niklos Teteny, dem Komponisten. Sag mir mal an, bist du wirklich in Gunnar verliebt?".

"Ja" flüsterte der junge Seminarist, der wieder errötete.

"Aber Gunnar hat mir gesagt, daß du nicht vom Seminar hinaus darfst, um mit ihm wegzufahren".

"Es stimmt. Und er auch ist nicht in der Lage, von Triest hinweg, deshalb... wissen wir nicht, was zu tun".

"Warum darfst du nicht vom Seminar hinaus, Martino?".

"Hier in Triest ist mein Vater ein Beamter der k.u.k. Polizei. Er würde mir verbieten, vom Seminar hinaus. Er hat entschieden, ich muß die Kirchenlaufbahn unternehmen, weil ich der allerletzter seiner Söhne bin und wenn mein Vater was entscheidet... Außerdem, sollte ich den Mut haben, mit Gunnar zu leben, dann würde er sicher den Grund erahnen und... diese Wahl nicht nur mir sondern auch meinem Freund sehr teuer büßen lassen. Deshalb bin ich unermöglicht, verstehst du? Selig bist du, der mit deinem Liebenden allein leben kannst!".

"Ja, ich kann wirklich sagen, daß ich wirklich das beste Pferd im Stall bin" kommentierte Bruno, der für jenen jungen Seminaristen Sympathie und Mitleidengefühl zugleich empfand. "Aber wirklich willst du Priester werden?".

"Nein, meine Mutter hatte es entschieden, weil sie einst ein Gelübde abgelegt hatte. Und mein Vater, obwohl er mißgläubig ist, schenkte ihr sofort Gehör. Ich bin nur der allermindeste, wie ich dir soeben gesagt habe, der fünfte von fünf Brüdern... Meine Meinung ist immer achtungsunwert in meiner Familie gewesen".

"Ich wünsche euch beiden, eine Lösung zu finden, Martino. Ich wünsche es euch von ganzem Herzen" sagte ihm Bruno.

"Danke... es hat mir viel Vergnügen geschaffen, mit dir sprechen zu können, mit jemandem, der mich verstehen kann... und der mich nicht verurteilt, weil ich in der Sünde lebe".

"Lieben ist keine Sünde, Martino! Was auch immer man dich unterrichtet hat, was auch immer man dir sagt, vergieß es nie: lieben kann nie Sünde sein. Ich glaube, daß Gott niemanden verurteilen wird, weil er geliebt hat".

Martino guckte ihn etwas erstaunt, aber nickte gedankenreich. Dann sicherte er sich, von niemandem beobachtet zu werden, nahm eine Hand von Bruno und küßte sie.

"Danke, Bruno, ich hoffe sehr, wenn dein Mann her zum Konzert kommen wird, mit einander, du und ich nochmals reden zu können".

CONTINUES IN KAPITEL 8


In my home page I've put some more of my stories. If someone wants to read them, the URL is

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(Sorry, I can't speak German... Andrej)

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