Nur Ein Marchen

Published on Dec 19, 2022

Gay

Nur ein Marchen 14

USUAL DISCLAIMER

"NUR EIN MÄRCHEN ?" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

NUR EIN MÄRCHEN ?

von Andrej Koymasky © 2012
Entstanden am 7. März 1993
Ins Deutsche übertragen von Otto Mops

KAPITEL 14 - ...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute !


Und Martino machte schließlich David mit seinen beiden einzigen und wahren anderen Freunden bekannt, mit Lino und Vincenzo. David meinte auch, dass die beiden ein wunderbares Paar wären und schloss Freundschaft mit ihnen. Lino und Vincenzo waren sehr froh, dass Martino endlich das wahre Glück gefunden hatte.

"Wäre es nicht fantastisch, wenn wir eine gemeinsame Wohnung für uns vier finden könnten?" schlug Lino vor.

"Ach, Lino, du weißt doch, dass ich als Carabiniere niemals mit einem Mann zusammenleben dürfte. Unser Verein ist nicht gerade tolerant, wenn es um das Privatleben geht. Wir sind eben niemals richtig frei in unseren Entscheidungen."

David meinte: "Aber du kannst die Wohnung doch allein unter deinem Namen mieten und sagen, dass du allein dort einziehen wirst... ob sie wirklich nachprüfen würden, wen du sonst noch mitbringst?"

"Das nicht, aber wenn Lino mit mir zusammen wäre, würden sie das früher oder später herausfinden und..."

"Aber auch jetzt besucht dich Lino doch oft genug zu Hause, und manchmal schläft er sogar bei dir", meinte Martino.

"Das ist was anderes. Glaub mir, Lino, auch ich würde nur zu gern mit dir zusammenleben..."

"Hör mal, als wir uns nach einer Wohnung umsahen, haben wir im Svizzera Boulevard ein paar gerade fertig gewordene Wohnungen gesehen. Einige von ihnen lagen so, dass man sie entweder separat oder zusammen vermieten könnte. Wenn jeder von euch beiden eine solche Wohnung mietet, dann kann doch niemand kontrollieren, ob die Verbindungstür nun offen oder verschlossen ist", sagte Martino.

"Ja - das könnte klappen, und es wäre fantastisch. Meinst du, sie haben wirklich noch zwei solche Wohnungen?" fragte Vincenzo mit leuchtenden Augen.

"Ich denke schon, als wir dort waren, war mindestens die Hälfte noch zu vermieten. Geh doch einfach hin und schau nach..."

Und sie hatten Glück - jeder zog in eine der beiden Wohnungen ein.

Als David und Martino sie zum ersten Mal besuchten, meinte Lino fröhlich: "Wir haben sogar doppelte Badezimmer wie in einem Luxusappartement! Und was die Verbindungstür angeht, so haben wir uns nicht getraut, um den Schlüssel zu bitten. Aber Vincenzo hat es geschafft sie zu öff-nen - jetzt weiß ich, dass mein Carabiniere auch ein geschickter Einbrecher sein kann!"

Sie unterhielten sich in "Lino's Hälfte", die als Wohnzimmer eingerichtet war - Lino auf dem Schoß von Vincenzo und David auf Martinos. Hin und wieder küssten sie sich und genossen es sehr, solche Intimitäten zusammen auf diskrete Art genießen zu können. In "Vincenzo's Hälfte" hatten sie das Schlafzimmer mit einem großen Doppelbett untergebracht und das Arbeitszimmer. In Lino's Teil gab es neben der Küche noch einen kleinen Garderobenraum. Die Verbindungstür war auf Vincenzos Seite von einer großen Garderobe und einem kleinen fahrbaren Wagen versteckt, so dass niemand von den Kollegen, wenn er Vincenzo besuchen kam, auf die Idee kommen konnte, dass man dort in die Nachbarwohnung gelangen könnte.

Das Leben zu zweit forderte von Martino und David eine gewisse Anpassungszeit, aber die unaus-bleiblichen täglichen Probleme ließen sich sämtlich leicht bewältigen, weil sie sich so sehr liebten und einander vertrauten.

Martino genoss es, nicht nur nackt zu schlafen, sondern auch sonst fast ohne Kleider herumzulaufen. Etwas gewöhnungsbedürftiger war es, immer wieder von David mit seinen Zärtlichkeiten abgelenkt zu werden, wenn er an seinen Büchern saß. Und ein bisschen fiel es ihm schon schwer, sich daran zu gewöhnen, dass er sich mit David um den alltäglichen Haushalt kümmern musste. Das war ihm natürlich völlig neu und unbekannt.

Und David gewöhnte sich rasch daran, manchmal mitten in der Nacht von seinem Freund mit Zärtlichkeiten geweckt zu werden - oder dass ihn Martino öfter mitten in seinem Lieblingsprogramm beim Fernsehen unterbrach. Aber der Anblick des nackten und erregten Martino, der sich zwischen ihm und dem Fernseher postierte... das war eine zu starke Versuchung. Etwas lästiger war es schon, sich an den ausgeprägten Ordnungssinn Martinos zu gewöhnen.

Schließlich hatte jeder von ihnen seine kleinen Macken, an die sie sich einfach gewöhnen mussten. Aber dank ihrer Zuneigung zueinander bereitete das keine ernsthaften Probleme.

Viel Zeit verbrachten sie damit, sich zu unterhalten, zu diskutieren. Martino wurde bewusst, dass David zwar nicht über eine klassische Allgemeinbildung verfügte, dass er aber stattdessen eine andere Art von Kultur, eine Herzensbildung besaß, die nicht weniger faszinierend und wertvoll war. Sicher konnte Martino David einiges beibringen, aber genauso viel konnte er von ihm lernen.

Auch Martinos Bindung an Lorenzo und Matteo wuchs stärker und stärker, und oft waren sie entweder in ihrer Wohnung oder bei den Brüdern zu Besuch. Seltener besuchte er seinen Vater, in der Regel einmal im Monat und immer allein - das schmerzte ihn, dass er David auf keinen Fall mitbringen konnte. Sie hatten sich auch immer weniger zu sagen, denn über das Wichtigste in seinem Leben, über seine Liebe zu David, war mit ihm nicht zu reden.

Mit dem monatlichen Scheck seines Vaters und mit Davids Arbeitslohn konnten sie ihr Leben problemlos bestreiten. Ja, sie konnten sogar ein bisschen sparen, um gemeinsam kleine Reisen zu machen, wenn David ein paar Tage Urlaub bekommen konnte. Und natürlich war eines ihrer ersten Reiseziele Florenz, um das Original der David-Statue zu sehen.

"Hat Michelangelo also seine Sache gut gemacht?" fragte David, als er direkt neben der Statue stand und Martino ihn fotografierte, als gerade kein Aufseher in der Nähe war.

"Okay - ganz gut, meine ich. Sagen wir: fast gut", antwortete Martino.

"Du ziehst mich also immer noch vor?"

"Niemals kann das Original eine Kopie übertreffen. Weißt Du, dass Michelangelo seine Statue genau an deinem Geburtstag enthüllte, genau 460 Jahre vor deiner Geburt?"

"Was du nicht sagst: genau 460 Jahre? Das ist lustig!"

"Warum lustig?"

"Wenn wir dein Alter mit meinem multiplizieren, ich meine, an dem Tage, als wir uns kennenlernten, dann müsste 460 herauskommen", sagte David nachdenklich.

Martino blickte ihn an, und eine Frage, die er bisher stets verdrängt hatte, war nun nicht mehr zu-rückzuhalten: "David, sag mir, glaubst du wirklich an meine Geschichte mit der kleinen Statue, an meine Träume, meine geheimen Fähigkeiten?"

"Warum sollte ich nicht?" - David sah ihn verblüfft an.

"Aber wie kannst du dir das alles erklären?"

"Indem ich es gar nicht versuche. Es gibt in unserem Leben so viel Unerklärliches - nimm doch nur die Tatsache, dass wir uns trafen, gerade du und ich!? Wie es kam, dass wir uns beide ineinander verliebten, als wir uns zum ersten Mal sahen? Wie es passieren konnte, dass wir nun zusammen hier sind und uns darüber unterhalten können?"

"Glaubst du an Zufälle?"

"Wir nennen alles das Zufall', was wir uns nicht erklären können. Oder wir nennen es Hexerei oder ein Wunder oder... Aber wir sollten doch einfach akzeptieren, dass es immer einen Rest gibt, der unerklärlich bleibt, nicht wahr? Warum müssen wir alles hinterfragen? Lass uns doch einfach die schönen Dinge, die das Leben uns bietet, genießen - und die unangenehmen vergessen..."

"Aber die Menschheit hat sich nur entwickelt, weil sie nicht aufhörte, Fragen zu stellen, meinst du das nicht auch?"

"Ja. Natürlich, und der Fortschritt ist eine große Sache, weil er uns das Leben erleichtert. Aber was wirklich zählt, das ist die Freude, der Schmerz, die Liebe - und sie existieren einfach, ohne dass man sie ständig hinterfragen müsste... Ich glaube, dass wir, alles in allem, uns gar nicht so sehr von unseren vorgeschichtlichen Ahnen unterscheiden: auch die Höhlenmenschen kannten ihren Martino und ihren David, denkst du nicht auch? Und ich meine nicht, dass sich ihre Liebe von der unsrigen sehr unterschieden hat. Auch sie haben sicher nach einer gemeinsamen Höhle gesucht - und sie liebten sich so herzlich wie wir es tun..."

Martino lächelte ihn an und nickte bestätigend. Es kam ihm in den Sinn, wie sie nackt zusammen in ihrem Versteck und in der freien Natur waren - ganz wie ein vorzeitliches, zeitloses Paar, Martino und David.

Er machte seinen Abschluss an der Uni zur festgesetzten Zeit und feierte ihn mit David, Lorenzo, Matteo, Lino und Vincenzo. Und sein Vater tätigte die letzte Überweisung auf sein Konto, danach kam nichts mehr, wie er es angekündigt hatte.

Dann musste Martino noch seinen Militärdienst absolvieren, und ohne ihn zu fragen hatte sein Vater es arrangiert, dass er in der Stadt bleiben konnte - als Reservearzt im Militärkrankenhaus. Martino war dankbar dafür, weil er sich auf diese Weise nicht vorübergehend von David trennen musste.

Als die Militärzeit vorbei war, fand Martino eine feste Anstellung im wichtigsten Städtischen Krankenhaus, aber gleichzeitig eröffnete er eine private chirurgische Praxis. So hatte er ein gutes Einkommen. Hin und wieder besuchte er seinen Vater, aber stets sprachen sie nur über seine Arbeit, niemals über David.

Sein Vater heiratete wieder, und Martino kam mit der neuen Frau seines Vaters nicht so gut zurecht, denn sie versuchte, die große Dame zu spielen. Martino fand sie ziemlich oberflächlich, wenn auch nicht gerade schlecht. Aber die Besuche wurden auf diese Weise immer seltener. Eigentlich tauschte man sich nur noch zu den Feiertagen am Telefon oder mit Glückwunschkarten aus.

Dafür trafen sie desto öfter Lorenzo und Matteo. Auch Lorenzo heiratete, das bedeutete, dass Matteo allein in der Wohnung lebte. Er machte seinen Fachschulabschluss und war glücklich, dass er nun im besten Hotel der Stadt arbeiten konnte. Er fand auch eine Freundin und stellte sie stolz David und Martino vor. Beide, Lorenzos Frau und Matteos Freundin, wussten alles über David und Martino, und sie hatten nicht die geringsten Probleme damit.

Martino und David fühlten sich immer enger verbunden. Und wie es bei allen wirklich guten Partnern früher oder später passiert: sie wurden einander immer ähnlicher. Und in der Tat wurden sie oft von Fremden für Brüder gehalten.

David veränderte sich beruflich. Er trat als Juniorpartner in eine kleine Firma ein, die sich auf Reno-vierungen und Innenausstattung spezialisiert hatte. Der Besitzer war ein älterer schwuler Herr, ein Bekannter von Lino, der ihn ihm vorgestellt hatte. Dieser Sandro hatte siebenunddreißig Jahre mit seinem um fünf Jahre jüngeren Freund zusammengelebt. Sie hatten sich kennengelernt, als Giovanni sechsundzwanzig war und Sandro einunddreißig. Sandro war damals verheiratet, aber fühlt sich nicht wohl mit seiner Frau. Deshalb verließ er sie oft abends, um in der Kneipe zu trinken oder Billard zu spielen. Dort hatte er Giovanni getroffen, und sie waren Freunde geworden. Die Lebensfreude des jungen Mannes faszinierte ihn mehr und mehr, und die Treffen mit ihm wurden wie eine Oase für ihn.

Giovanni verliebte sich in Sandro. Aber da er wusste, dass Sandro verheiratet war, hütete er sich, seine Gefühle zu zeigen. Und Sandro hätte sich niemals vorstellen können, eine sexuelle Beziehung zu einem Mann zu haben, geschweige denn, sich in ihn zu verlieben. Aber ihre Freundschaft wurde einfach immer intensiver. Und eines Abends, als sie sich nach dem Billard auf den Heimweg machten und vielleicht ein wenig zu viel getrunken hatten, da passierte es, als sie schon vor Sandros Haus waren, dass Giovanni ihn in den Schatten zog, umarmte und küsste. Sandro erwiderte den Kuss ohne viel zu fragen. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und wünschten sich eine gute Nacht.

Später machte sich Giovanni Vorwürfe, dass er Sandro möglicherweise verletzt hätte. Deshalb wollte er ihm eine Weile aus dem Wege gehen. Aber Sandro konnten diesen unverhofften Kuss die ganze Nacht lang nicht vergessen - während er an der Seite seiner ungeliebten Frau lag. Und er gestand sich ein, dass er etwas für Giovanni empfand, und er akzeptierte das völlig, weil er endlich begriff, was Giovanni für ihn empfand. Er sehnte sich nach Liebe, und wenn Giovanni die ihm geben wollte... warum denn nicht! Ihre Freundschaft war doch so stark - würde es nicht wunderbar sein, mit ihm zu leben anstatt mit seiner streitsüchtigen und egoistischen Ehefrau, die zwar nicht schlecht aussah, aber dumm wie eine Gans war?

Auch er trag sich einige Zeit nicht mit Giovanni in der Kneipe, er brauchte ein paar Tage Zeit, um diese Gedanken weiter zu verfolgen. Dann suchte er ihn auf. Und so wurden sie Liebhaber - zur gegenseitigen Freude. Sandro ließ sich von seiner Frau scheiden, und die beiden Männer lebten miteinander. Doch Giovanni hatte eine gute Arbeit und wollte sich nicht unbedingt verändern. Deshalb stellte Sandro sich ein kleines Team von Mitarbeitern zusammen.

Jetzt dachte Sandro nun daran, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, aber er wollte es nur in geeignete Hände übergeben. Seine Mitarbeiter waren erfahren, aber keiner von ihnen hatte das Zeug, eine kleine Firma zu leiten. Und als er dann durch Lino David vorgestellt wurde, war er auf der Stelle von seiner Persönlichkeit fasziniert. Darüber hinaus verfügte der junge Kerl mit seinen praktischen Erfahrungen als Maurer, Klempner und Elektriker über die allerbesten Voraussetzungen. Deshalb schlug er ihm zunächst vor, bei ihm zu arbeiten und beobachtete ihn dabei ganz genau. Er machte ihn auch mit Giovanni bekannt, und beide verstanden sich auf Anhieb. Und dann rückte er schließlich mit dem Vorschlag heraus, dass David sein Juniorpartner werden sollte, um ihn darauuf vorzubereiten, eines Tages die Firma ganz zu übernehmen. David sagte überglücklich zu, die Aussicht, einen selbständigen job zu haben, machte ihn sehr glücklich, und auch Martino drängte ihn, das Angebot anzunehmen.

Jetzt verdienten sie beide gutes Geld und konnten mehr und mehr beiseitelegen. Aber sie entschieden sich, vorläufig in ihrer bescheidenen Wohnung zu bleiben, denn sie hatten ein wichtigeres Projekt: sie wollten die Ruinen des Hauses auf dem Hügel kaufen! Sie hatten das Geld zusammen und hatten auch in den Katasterunterlagen den Eigentümer ausfindig gemacht. Das zerstörte Haus und der Wald um den Hügel gehörten einer Gruppe geistlicher Schwestern, die alles von einem reichen Wohltäter, einer betagten alten Dame, vor zehn Jahren übertragen bekommen hatten. Aber da sie nicht den geringsten Vorteil aus dem Besitz hatten, waren sie nur zu gern zum Verkauf bereit.

Als sie die nötige Summe beisammen hatten, unterzeichneten sie den Kaufvertrag. Dann begann David, zunächst das erste Geschoss auszubauen, mit einer Küche, einem Bad und einem Schlafzim-mer, aber das Obergeschoss beließen sie in seinem Zustand, mit dem üppigen Grasbewuchs und mit dem kleinen David in der Wand.

Oft genug, wann immer das Wetter es erlaubte, erneuerten sie ihre Rituale, sie boten ihre nackten Leiber, nun gereift, aber nicht weniger attraktiv, der Sonne dar, der Natur - und der unendlichen Begierde, die sie verband.

DAS WAR DAS ENDE


In my home page I've put some more of my stories. If someone wants to read them, the URL is

http://andrejkoymasky.com

If you want to send me feed-back, or desire to help translating my stories into German, so that I can put on-line more of my stories in German please e-mail at

andrej@andrejkoymasky.com

(Sorry, I can't speak German... Andrej)


Rate this story

Liked this story?

Nifty is entirely volunteer-run and relies on people like you to keep the site running. Please support the Nifty Archive and keep this content available to all!

Donate to The Nifty Archive